Wirklichkeit

 20. Juni 2018


Die Tour durch die Eifel fahre ich alleine. Mein Partner Rainer ist leider verhindert. Schade. Bärbel wird die Tour mit dem "Materialwagen"  begleiten. Hat den Vorteil, ich brauche das Gepäck nicht mit dem Fahrrad zu transportieren.

6.Juli 2018


Werde die Tour mit dem MTB machen. Dies Rad geht leichter ins Auto als das Utopia.


10.Juli 2018


Aachen - Raeren

Mit dem Auto fuhren wir bis nach Aachen. Am Bahnhof Aachen Rothe-Erde beginnt der Vennbahnradweg. Ich folge dem durchgängig asphaltiertem Weg heute bis Raeren. Der Weg steigt zwar ständig an (2% Steigung), bereitet aber keine Mühe.  Warum hier 80 % der Biker mit einem E-Bike fahren erschließt sich mir nicht. Hinter dem Bahnhof Raeren biege ich zum heutigen Hotel "Zum Onkel Jonathan ab" ab. das Hotel ist i.O. Kann ich nur empfehlen. 




11.Juli 2018


Raeren - St.Vith

Vom Hotel aus erreiche ich nach 2 km wieder die Vennbahntrasse. Um 9.30 Uhr ist es in der Eifel noch ziemlich schattig. Ich strample mich warm. Dies ist ziemlich leicht da es bis Lammersdorf (ca 20 km) stetig ansteigt ( 2%). Am Ortseingang sehe ich zu meiner Überraschung die Firma Otto Junker. Es handelt sich hierbei um einen weltbekannten Industrieofen-Hersteller. Seine Produkte begleiteten mich von Beginn meiner Berufstätigkeit  bis zur Pensionierung.


Von hieraus läuft die Trasse leicht abwärts um dann vor Monschau       nochmals anzusteigen. Es begegnen mir Schwärme von Radlern. Seniorengruppen sind genauso dabei wie Schülergruppen. Es scheint mir heute Wandertag (für holländische, deutsche und belgische Senioren und auch für Schüler(innen) der Mittelstufen zu sein) in Ostbelgien zu sein. 

Hinter Monschau raste ich in Kalterherberg an einem zum Cafe umgebauten Personenwagen. Ab hier kann man mit einer Draisine Richtung Waimes fahren. Es begegnen mir etwa 10 Draisinen die jetzt in Richtung Kalterherberg fahren.






 



Von Waimes aus sind es nur noch wenige Kilometer zum heutigen Ziel St.Vith.  Hier besuche ich das Geburtshaus von Silvio Gesell. Gesell ist Sozialreformer und Verfechter der Nullzinspolitik. Seine Erfolge sind in Wikipedia

 Silvio Gesell Einfluß auf die Wirtschaft


Mich hat an seinen Gedanken besonders imponiert, das in Wörgl in Tirol seine Ideen umgestzt wurden. Der Erfolg war großartig und ist in dem Buch "das Wunder von Wörgl" beschrieben. Es gibt auch einen Schweizer Film mit dem gleichen Titel. Hier ein Video aus österreichischer Sicht .Titel "der Geldmacher". Es befindet sich in Youtube. Klick auf den Titel ruft das Video auf.


Das Wunder von Wörgl

Das Experiment wurde leider 1930 vom Österreichischen Staat zunichte gemacht.
In Deutschland gab es gab es zur gleichen Zeit das Projekt Wära. Es erlitt das gleiche Schicksal. 

St. Vith wurde 1944 von den Alliierten total zerstört. Hiermit sollten die Deutschen vertrieben werden. Diese hatten 1940  diesen Teil Belgiens besetzt.(Ardennenschlacht)


12.7.2018


St.Vith nach Troisvierges

Der Start war super. Es war schon recht warm und der Vennbahnweg RAVeL 47  gleich gefunden. Da die Strecke nach Troisvierges nur 31 km lang sein sollte plante ich noch einen Abstecher nach Bleialf ein. Leider waren auf der Hinfahrt einige Hinweisschilder verdreht. Aus den 9km nach Bleialf wurden so 20 km. Die Gegend auf dem Hinweg war reizvoll und einsam. Ich begegnete keinen radelnden Kollegen. In Bleialf hatte ich mich mit Bärbel verarbredet. Sie fand ein schönen Cafe mit nicht nur guten Kuchen sondern auch einer wunderbaren Aussicht. Nach der Stärkung beschloß ich den Weg nach Troisvierges über Landstraßen zu fahren. Aber o Wunder am stillgelegten Bahnhof traf ich auf den Radweg welcher mich direkt zum Vennbahnradweg führte. Die Rückfahrt zur Abzweigung bewältigte ich in einer halben Stunde.

Der Vennbahnweg führte zu Anfang noch über asphaltierten Weg, wandelte sich aber schon nach kurzer Strecke in einen Schotterweg um. Dieser ließ sich aber gut befahren. Die Fahrt ging durch einsame Wiesen, über idyllische Bachläufe um dann irgendwann wieder die erhaltene Vennbahntrasse treffen. Bis Troisvierges war der Weg sehr schnell zu bewältigen.
Am Bahnhof mußte ich dann einen Boxenstopp in einem hübschen Biergarten einlegen. Schnell erreichte ich das Hotel Lamy. Die Unterkunft ist verkehrsgünstig gelegen. Verfügt über ein ausgezeichnetes Restaurant. Von hier hatten wir eine tolle Aussicht in die Mittelgebirgslandschaft.


13.7.2018


Troisvierges nach Steinheim

Entgegen meinen ursprünglichen Planungen durch die hügelige Landschaft zu fahren, folgte ich dem eindringlichen Hinweis Luxemburger Radler - "Jong, fahr mit de Zoch" -. Ich fuhr mit dem Zug nach Ettelbrück. Preis 2,00 € ( in Worten zwei Euro) incl. Fahrradtransport und das für eine Strecke, die im Ruhrgebiet etwa der Strecke Dortmund nach Duisburg entspricht. Den Luxemburgern gebührt dafür alle Achtung!!!!! Nachahmenswert für das Ruhrgebiet!!!!  Allen zu empfehlen, die diese Tour nachfahren wollen. Von Ettelbrück aus ging es etwa 40 km durch das Sourtal. Das Etappenziel in Steinheim war schnell erreicht.
Mit dem Hotel Gruber in Steinheim trafen wir eine gute Wahl.


14.7.2018


Steinheim nach Burg (Mosel)

In Frankreich ist heute Nationalfeiertag. Kurz nach dem Start traf ich an einem Rastplatz auf eine  französischen Gruppe. Die kurze Rast nutzten sie um aus vollem Hals die Marsellaise zu schmettern.
So angefeuert radelte ich bis Wasserbillig - hier mündet die Sour in die Mosel - durch. Die Sour ist leider zum Rudern nicht geeignet. Erfahrene Kanuten haben hier schon eher Spaß. Es sind einige Stromschnellen zu überwinden.
In Wasserbillig setzte ich mit der Fähre über. Dem Moselradweg folgte ich dann den ganzen Tag. Das klappte nicht immer so richtig. Hier und da fehlte die Beschilderung. Andere Radler taten sich mit der Orientierung auch etwas schwer. Nach fragen hilft ab und zu trotz eines Navi's. 

Aber der Reihe nach. Trier nutze ich zur Mittagspause. Nahe der Porta Nigra fand ich ein Plätzchen. Hier hatte ich mich mit Bärbel verabredet. Den Nachmittag nutzte sie für eine Stadtführung. Ich schwang mich aufs Radl und legte los. Das Ziel Burg (Mosel) vor Augen. Bis Trier hatte ich 40 km hinter mich gebracht, 90 km lagen noch vor mir.


Parkplätze vor Kreuzfahrtschiff
Das erste High-Light hatte ich gleich bei Trier. Vor einem Flußkreuzfahrtschiff sah ich  Senioren-Fahrzeuge hier ohne E-Antrieb auf dem Parkplatz.  Von den Fahrern war leider nichts zu sehen.












Zum Glück geht der Moselradweg nur bergab. Vorbei ging es an bekannten Weinorten wie Klüsserath, Trittenheim, Piesport und Kröv um nur einige zu nennen.
Hinter Piesport wurde es einsam auf dem Radweg. Ach ja, das Spiel um den dritten Platz der Fußball-WM lief jetzt im TV. Bei einem kleinen Zwischenstopp konnte ich einen Blick auf den Fernseher werfen, es waren 20 Minuten gespielt und Belgien führte gegen
England mit 1:0.
Weiter ging es durch Bernkastel-Kues und Traben-Trarbach nach Burg. Um 19.00 Uhr (pünktlich) traf ich am Zielort ein.
Bärbel spornte mich an schnell zu duschen und mich fein zu machen. Der Grund: Bis 20:00 Uhr war nur die Hotelküche geöffnet. Was soll ich sagen: Es klappte.
Bad : Hotel zur Post Burg(Mosel)

Der Wirt lud einige Gäste ein seinen Weinkeller zu besichtigen und oh Wunder eine Weinprobe zu verköstigen. Die dargereichten Weine mundeten vorzüglich. Im Kofferraum ist ja auch noch Platz.

Das Bad beeindruckte durch sein Design.





15.7.2018


Burg nach Winningen

Sonntag, letzter Abschnitt der Tour. Weiter geht es über Zell und Bullay nach Cochem .Der Radweg ist nicht immer gut beschildert, aber mit Navi und Fließrichtung der Mosel konnten die Umleitungen des Moselradweges bewältigt werden.

Einige Wanderruderer beim Frühsport.







Vor Cochem bei einer Rast gesellte sich ein radelnder Kollege zu mir. Beim Gespräch stellten wir fest, wir sind nicht nur gemeinsam aus dem Ruhrgebiet, auf nachbohrende Fragen meinerseits - ich hatte gesagt, daß ich aus Waltrop sei-  bekannt er "ich bin aus Datteln". Interessant. Ich erklärte ihm meine Tour und fragte ihn nach seinen Vorhaben. Er will mit dem Fahrrad (E-Mountainbike mit Ersatzbatterie) 4 Wochen durch Deutschland fahren. Vom Start ging es für ihn durch das Sauerland, etwas Westerwald und über Brohl durch die Eifel bis Cochem. Für dies Abschnitte hat er bis jetzt 1 Woche benötigt. Er möchte weiter durch Hunsrück, Saarland, Pfälzerwald und Schwarzwald eventuell noch etwas Donau und dann vielleicht über Nürnberg und Kassel wieder zurück in die Heimat. Das Alter des Radlers schätze ich auf Mitte 50 bis 60. Schon imponierend wie manche ihren Urlaub verbringen.

Cochem mit Burg 
Die Kulisse von Cochem finde ich immer wieder beeindruckend.  Hinter Cochem verläuft der Radweg parallel neben der Bundesstraße her. Heute ich Sonntag und entsprechend intensiv ist der Verkehr. Einige Motorradfahrer demonstrieren die Leistung ihrer Maschinen, Cabriofahrer zeigen den Beifahrerinnen die wunderfolle Gegend. In Moselkern finde ich ein Hinweis auf die Burg Eltz. (Habe ich füher schon mal besucht und besichtigt. Darum verzichte ich heute auf den etwa 10 km langen aufsteigenden Abstecher.) Mein Weg führt mich schnell nach Winningen.


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